Das Ziel klar vor Augen

Volksbank informiert vom 14. Juni 2023

Die Tatsache, dass die Volksbank Südheide - Isenhagener Land - Altmark einen Nachhaltigkeitsmanager eingestellt hat, zeigt, wie wichtig der genossenschaftlichen Bank ihre gesellschaftliche Verpflichtung ist. Jessica Helmbrecht, Geschäftsstellenleiterin aus Winsen, erläutert Bereiche, in denen die Bank bereits seit Jahren nachhaltig arbeitet.

Wie nachhaltig ist die Volksbank?

Nachhaltigkeit hat ganz viele Dimensionen, auch wenn es zunächst mit Ökologie in Verbindung gebracht wird. Zum Beispiel kaufen auch wir als Bank immer, wenn es geht, regional ein. Das gleiche gilt für unsere eigenen Investitionen, auch Handwerker werden vor Ort beauftragt, es sei denn, es sind Spezialisten, die hier nicht tätig sind.

Welche nachhaltigen Maßnahmen setzen Sie noch im Geschäftsbetrieb um?

Wir stellen viele interne Prozesse auf papierlos um. Darüber hinaus werden Akten digitalisiert, um auch hier ressourcenschonender zu werden.

Dazu gehört zum Beispiel auch, dass wir weniger Briefpost verschicken und inzwischen auch Prospekte aus Papier deutlich reduziert haben. Gleichzeitig haben wir unser Beratungsangebot erweitert um Kundenberatung per Telefon und Video, was Fahrten – für unsere Berater und unsere Kunden – reduziert.

Stichwort Mitarbeiter – wie werden diese eingebunden?

Viele Mitarbeiter können zumindest teilweise von Zuhause aus arbeiten, auch das trägt zur Reduzierung von CO2 bei. Relativ neu ist bei uns die Möglichkeit des E-Bike-Leasing. Unsere Mitarbeiter können bis zu zwei E-Bikes aus ihrem Bruttolohn leasen und so weiter daran arbeiten, unsere Umwelt ein Stück besser zu machen. Und natürlich ist die Bank offen für weitere Vorschläge der Kollegen, wie wir hier noch besser werden können.

Im vergangenen Jahr hatten wir außerdem Mitarbeiter aufgerufen, Laufkilometer zu sammeln. In einem festgelegten Zeitraum konnte sich jeder mit seiner Joggingrunde oder ähnlichen Aktivitäten beteiligen. Pro erlaufenem Kilometer haben wir einen Baumsetzling in Aussicht gestellt. Jetzt im Frühjahr haben wir in Räderloh 1500 Setzlingen aus dieser Aktion gepflanzt. Das wollen wir übrigens mit Hilfe unserer Kunden fortsetzen.

Wie können sich denn Kunden daran beteiligen?

Pro Jahr werden mehrere Tonnen Papier nur für Kontoauszüge verbraucht und daran möchten wir gerne mit Hilfe unserer Kunden etwas ändern. Bei unserer Aktion „Lass wachsen“ rufen wir unsere Kunden auf, ihr Konto auf einen elektronischen Auszug umzustellen. Und für jedes neue Banking-Postfach mit elektronischem Auszug pflanzen wir einen weiteren Setzling. Die erste Tranche von 500 Setzlingen ist bereits bestellt und wird im Herbst gepflanzt.

Wie sieht nachhaltige Kreditvergabe aus?

Die langfristige Zusammenarbeit auch im Kreditbereich ist auch eine Form von Nachhaltigkeit. Das heißt, bei uns sind Kredite nicht auf Kante kalkuliert, sondern mit Puffer. Abgesehen davon haben wir gerade in den letzten Jahren erhebliche Kreditmittel für Investitionen im Bereich Nachhaltigkeit vergeben. Denken Sie nur an Themen wie Biogas oder Photovoltaik, wo wir im Geschäftsgebiet hunderte von ganz kleinen bis ganz großen Projekten günstig finanziert haben. Dazu kommen etliche Finanzierungen von Modernisierungsmaßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung an Wohn- und Geschäftsgebäuden.

Und natürlich stammen die Kreditmittel, die wir in die Region ausgeben, auch aus der Region – nämlich den Einlagen unserer Kunden. Kurzum, nachhaltiges Bankgeschäft begegnet effektiv den enormen ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit.

Welche nachhaltigen Produkte bieten Sie an?

Unter den Begriff „Nachhaltigkeit“ fallen Bereiche wie Klimaschutz, faire Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Menschenrechte.

Natürlich berücksichtigen unsere Berater sowas im Anlagegespräch und fragen dies auch konkret beim Kunden ab. Bei einer Kundenberatung ist ab 2024 diese sogenannte Nachhaltigkeitspräferenzabfrage verpflichtend, für uns schon lange Standard. Wir klären, wie wichtig dem Kunden das Thema Nachhaltigkeit bei einer Geldanlage ist und erarbeiten für ihn individuelle Vorschläge. Wir beobachten aber auch, wie das Interesse unserer Kunden kontinuierlich steigt. Inzwischen werden zwei Drittel aller Neuanlagen in nachhaltige Fonds investiert. Es ist übrigens genauso gut möglich, „alte“ Fonds umzustellen.

Welche Projekte unterstützen Sie vor Ort?

Schon seit Jahren sind wir beispielsweise Partner der Aktion „Celle blüht auf“ der Celleschen Zeitung. Auch bei unseren Spenden, zum Beispiel aus dem Reinertrag, achten wir verstärkt auf Nachhaltigkeit – also welche Anschaffungen wir fördern.

Und selbst beim Weltspartag ist Nachhaltigkeit ein Thema, wo es für die Kinder im vergangenen Jahr Stofftiere aus recyceltem PET-Flaschen oder ein Vogelhäuschen aus unbehandeltem Holz gab. Wir gehen mit vielen kleinen Schritten vorwärts, die in Summe hoffentlich viel bewirken können.

Interview: Gabi Trapp