„Nach dem Weltkrisenjahr 2020 hatten wir auf Normalisierung gehofft“, berichtet Frank Bonin, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Südheide – Isenhagener Land – Altmark im diesjährigen Bilanz-Pressegespräch, „nun haben wir bereits ein zweites Coronajahr pariert und sind nach wie vor sehr solide aufgestellt. Mit dem Krieg in der Ukraine stehen auch wir, wie unsere Kunden ungeahnten Herausforderungen gegenüber, denen wir uns stellen.
Volksbank mit einem soliden Ergebnis
Presseinformation vom 6. April 2022
„Ich wiederhole mich eigentlich jedes Jahr, wenn ich sage, dass der Beratungsbedarf steigt“, beginnt Bonin, „mit jeder Krise, mit jeder politischen Entscheidung und natürlich erst recht mit einer Pandemie und einem Krieg und dessen für uns alle sich nur allmählich abzeichnenden enormen direkten und mittelbaren Folgen.“
"Dem stellen wir uns mit engagierten Mitarbeitern und persönlicher Beratung vor Ort, per Video, am Telefon oder im Internet und nach wie vor suchen wir neue Mitstreiter, zum Beispiel für unser weiter wachsendes Firmen- und Individualkundengeschäft oder Spezialisten für unseren neu gegründeten markenunabhängigen Makler für Versicherungen im Firmenkundengeschäft. Aber auch Geschäftsstellenleiter und Kundenberater, die unsere Kunden ganzheitlich betreuen wollen, sind uns herzlich willkommen. Wer leistungsbereit und veränderungswillig ist, wird immer beste Chancen haben, mit interessanten Aufgabenstellungen und einem sicheren Arbeitsplatz an der erfolgreichen Weiterentwicklung der Bank teilzuhaben.“
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hat die Volksbank ein solides Geschäftsergebnis erzielt und ist erneut überdurchschnittlich gewachsen. „Das betreute Kundenwertvolumen steuert auf 4 Milliarden Euro zu und ist ein starker Indikator für unsere Beratungsqualität insgesamt“, erklärt Bonin selbstbewusst. Diese Summe aller bilanziellen und außerbilanziellen Anlagen und Krediten der Volksbankkunden sei um 287,4 Millionen Euro oder knapp 8 Prozent gewachsen. Die Bilanzsumme sei im gleichen Zeitraum mit einem Plus von fast 4 Prozent etwas moderater angestiegen und steuere auf die Marke von 2 Milliarden Euro zu. „Auch für uns als Bank gilt: Der Mittelstand ist das Rückgrat der Wirtschaft.“
So haben wir unsere Aufgabe als Kreditversorger in der Region erfüllt“, sagt der Vorstandsvorsitzende mit Blick auf die Entwicklung des Kreditgeschäftes, das erneut die treibende Kraft des Bilanzwachstums war. „Die Steigerung von fast 10 Prozent zeigt deutlich, dass der Begriff ‚Kreditklemme‘ unseren Kunden höchstens aus den Medien bekannt ist.“
Die starken Säulen dieser Entwicklung waren einmal mehr Investitionen im gewerblichen Immobilienbereich, in der Landwirtschaft, Gewerbeinvestitionen aber auch wieder sehr stark die eigenen vier Wände. „Die 2021 anhaltende Niedrigzinsphase, unsere dezentrale Kompetenzstruktur mit kurzen und schnellen Entscheidungswegen sowie unsere regionale Kenntnis und unsere mobilen Berater geben letztlich den Ausschlag dafür, dass sich Kunden für uns entscheiden und uns auch oft weiterempfehlen.“
„Besonderen Wert legen wir auf die Tatsache, dass es sich beim Kreditwachstum wieder durchgehend um beste Qualität handelt – was gleichbedeutend mit guter Beratung und gleichzeitig auch höchster Sicherheit für unsere Kunden ist“, ergänzt Bonin, „so können wir – ganz anders als viele Groß- und Internetbanken – den stillen Verkauf von Krediten und Sicherheiten in und außerhalb Europas vertraglich ausschließen. Denn auch die Aufteilung der privaten und gewerblichen Kreditmittel ist nach wie vor sehr ausgeglichen.“
Bei den gewerblichen Krediten gäbe es eine breite Branchenstreuung, so dass auch hier keine Klumpenrisiken zu verzeichnen seien. Einen großen Anteil von über 10 Prozent mache der Bereich Landwirtschaft aus. „Das steckt uns als ländlich strukturierter Volksbank quasi schon in der DNA“, ergänzt Vorstandsmitglied Patrick Lieb. „Deshalb werden seit inzwischen zwei Jahren unsere Landwirte von einem Spezialistenteam betreut. Das ‚KompetenzCenter Agrar‘ besteht aus hochqualifizierten Beratern, die alle selbst entweder einen eigenen Hof in der Region betreiben oder auf dem elterlichen Hof aufgewachsen sind. Mehr Fachkenntnis geht da fast gar nicht.“
Ähnliches gelte für die Privatkunden, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchten. „Unser Team der Baufinanzierungsberater ist im gesamten Geschäftsgebiet unterwegs und hilft Kunden bei Immobilienwünschen“, lobt Bonin die mobilen Berater. Sie fahren inzwischen überwiegend zum Kunden, um über Bau, Kauf oder Modernisierung zu sprechen.“ Dabei reiche die Betreuung von der Planung über die Fördermittel bis zum Einzug und weit darüber hinaus. „Nur beim Tragen der Umzugskartons helfen die Kollegen normalerweise nicht mit“, fügt Bonin mit einem Augenzwinkern hinzu.
Dabei erschwerten die weiter steigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen ausgerechnet diesen Teil des Bankgeschäftes, der eigentlich gefördert werden soll. Auch Patrick Lieb erläutert: „Im Kreditgeschäft werden uns mit den weiter erhöhten Eigenkapitalanforderungen der Bankenaufsicht neue Steine in den Weg gelegt. Einfach ausgedrückt besagt die Verfügung, dass für die meisten Baufinanzierungen im Privatbereich insbesondere für Mehrfamilienhäuser oder auch Großprojekte bis zu 50 Prozent mehr Eigenkapital hinterlegt werden muss. „Hier wird künstlich eine
Kreditklemme erzeugt, die auch unser Geschäft erschwert, obwohl wir gut aufgestellt sind. Und das, obwohl wir anders als viele Groß- und Internetbanken unsere Sicherheitsstandards nicht gelockert haben. Wenn hier keine Unterscheidung zwischen diesen Banken und gut aufgestellten Genossenschaften oder Sparkassen gemacht wird, dann passt etwas nicht. Die neuen Vorgaben werden auch bei uns zu einer Verteuerung der betroffenen Kredite führen. Zusammen mit den enorm gestiegenen Materialpreisen wird es dadurch für Normalverdiener zunehmend schwieriger, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen.
Im Bereich der Geldanlage trage die solide, auf Beratungsqualität ausgerichtete Strategie auch weiterhin Früchte. „Auch unsere Aufgabe als Anbieter sicherer Kapitalanlagen in bewegten Zeiten haben wir erfüllt“, sagt Bonin. „Wir zocken nicht an internationalen Märkten. Das Geld, das uns unsere Kunden zur Anlage anvertrauen, geben wir als Kreditmittel in die Region zurück.“
Bei den bilanziellen Kundeneinlagen habe die Volksbank mit 43,7 Millionen Euro oder 3,1 Prozent erneut leicht zugelegt. Inzwischen betreuten die Kundenberater der Bank fast 1,5 Mrd. Euro an Vermögen in bilanzielle Anlagen. „Die Zuwächse sind fast ausnahmslos in Tagesgelder und 6-Wochen-Gelder geflossen – also kurzfristige Anlagen. Das viele aufgeschreckte Geld der Kunden, das diese oft für 0,05 Prozent mehr irgendwo bei einer Großbank gelagert hatten, fließt zurück in die Region“, erklärt Bonin. „Banktechnisch können wir mit dem Geld aber kaum etwas anfangen – wir können ja aus den kurzfristigen Geldanlagen nur sehr bedingt 10-jährige Kredite machen – erläutert Lieb und der Geldmarkt wird nach wie vor von neuer Liquidität der EZB mit Minuszinsen überschwemmt.“ Darauf habe auch die Volksbank im Geschäftsjahr 2021 reagieren müssen und für besonders hohe Einlagen ein Verwahrentgelt eingeführt. „Nach wie vor ist es aber so, dass wir selbst – europäisch verordnet – in Summe deutlich mehr für die Lagerung überschüssiger Kundengelder bei der Bundesbank und unserer Zentralbank zahlen müssen.“
Dass ein Tagesgeld in Zeiten von Verwahrentgelt und horrender Inflation allerdings ohnehin keine sinnvolle Anlageform mehr ist, sei ein gewichtiges Argument in fast jeder Beratung. Das Ergebnis zeige sich deshalb vor allem in der Entwicklung der Wertpapierdepots, die ein stattliches Plus aufzuweisen haben. Frank Bonin berichtet: „Gerade durch den überproportional hohen Anteil an den guten Investmentfonds unseres Partners Union Investment hat die Mehrzahl unserer Kunden viel besser abgeschnitten, als die Kunden in der Tagesgeldfalle. Durchschnittlich 4,34 Prozent Wertzuwachs pro Jahr haben die Fonds der Union Investment in den letzten fünf Jahren erwirtschaftet. Nach Kosten! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.“
Zum Jahresende überstiegen die in Kundendepots betreuten Wertpapiere und Investmentfonds erstmals die Marke von 600 Millionen Euro. „Wir haben hier einen Volumenszuwachs von über 22 Prozent, das ist schon erheblich. “ Natürlich habe auch die positive Entwicklung am Kapitalmarkt zu der Steigerung beigetragen. „Einmal mehr hat sich gezeigt: Eine gute Anlagestruktur besteht eben – entgegen oft bunter Zeitungswerbung – nicht aus Tagesgeld, Wochengeld und Monatsgeld“, verdeutlicht Bonin.
Grundlage aller positiven Ergebnisse im Kredit- wie im Einlagengeschäft seien zwei Faktoren: Gute Berater und unser Angebot der Beratung ‚von acht bis acht‘, ergänzt Bonin. „Das gilt natürlich völlig unabhängig von den eigentlichen Servicezeiten der Geschäftsstellen und wird sehr gerne genutzt. Auch unser Angebot der Videoberatung wächst weiter – hier hat natürlich die allgemeine Entwicklung zusätzlich Vorschub geleistet. Nach wie vor sind aber die persönlichen Gespräche in unseren KompetenzCentern und Filialen – oder wie bei Gewerbe- und Firmenkunden schon lange üblich beim Kunden – der Schwerpunkt. Dass dies alles hygienisch sauber und für unsere Kunden und Mitarbeiter sicher abläuft, versteht sich von selbst. Darauf legen wir größten Wert.“
Ansonsten aber habe sich der Trend, Bankgeschäfte kontaktlos und online abzuwickeln, noch weiter verstärkt. „Bargeldzahlungen gehen spürbar zurück und auch unsere Geldautomaten werden weniger genutzt“, erläutert Bonin. „Dafür nehmen die Kartenzahlungen weiter zu und machen mittlerweile den größten Teil aller Transaktionen aus.“ Auch hier erfreue sich aufgrund der Situation das kontaktlose Bezahlen mit Karte oder Handy besonderer Beliebtheit. „Der Trend war ja schon vorher da, letztlich hat ihm die Pandemie nur noch einmal deutlich Schub gegeben.“
Natürlich habe die Volksbank Prozesse und Angebote entsprechend angepasst und ausgebaut. Das Online-Banking ist zum Jahresanfang auf eine neue, modernere Plattform umgestellt worden und die bequeme Banking-App habe ebenfalls eine neue Entwicklungsstufe erreicht. „Uns war es dabei allerdings auch wichtig, dass wir stets frühzeitig und offen kommuniziert haben“ sagt Lieb. „Wir haben unsere Kunden mitgenommen und sicherlich hat auch das dazu beigetragen, das vorhandene Vertrauen weiter zu bestärken. Gerade in Krisenzeiten möchten die Menschen eben neben aller Technik auch einen anderen Menschen zum Gespräch, sei es in der Telefonfiliale oder vor Ort haben – welche Internetbank kann das bieten?“
„Als regional verwurzeltes Institut zählt die Volksbank natürlich auch selbst zu den größten Förderern der Region“, berichtet Olaf Genth, Pressesprecher der Volksbank, „unsere Unterstützung für die vielen Vereine, Einrichtungen und andere soziale und kulturelle Institutionen im Geschäftsgebiet liegt jährlich bei rund 200.000 bis 300.000 Euro.“ Das reiche von Geldspenden für Spielgeräte in Kindergärten bis hin zu Stiftungsmitteln in fünfstelliger Höhe und eben Sachspenden wie dem eVRmobil (VW ID.3 im Wert von über 30.000 Euro) für gemeinnützige Vereine und Einrichtungen.
„Unsere Trikot-Aktion haben wir fortgesetzt und rund 13.000 Euro an Sportvereine für neue Teamausstattungen verteilt“, so Genth weiter. „Nachdem wir im Frühjahr 2021 noch einen VW Up! an das Familien- und Seniorenservicebüro der Gemeinde Winsen übergeben hatten, war neu, dass wir das erste vollelektrische eVRmobil Ende 201 ausgeschrieben haben.“ Dazu kam, dass die Entscheidung darüber, welche Institution das rund 30.000 Euro teure Fahrzeug erhalten soll, erneut nicht in der Hand der Bank lag. „Wir haben wieder unseren Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, über den Empfänger abzustimmen“, erläutert Olaf Genth, „In unserem digitalen Mitgliedernetzwerk können sich alle Mitglieder ab 18 Jahren registrieren und dann aktiv mitbestimmen.“ Bei der Abstimmung um die Vergabe des neuen eVRmobils hatte am Ende die Diakoniestation Wittingen die Nase vorn. Die offizielle Übergabe ist für April geplant.
Insgesamt zeigt sich der Vorstand mit dem sehr soliden Ergebnis des Jahres 2021 zufrieden und hat auch für die Kämmerer noch eine gute Nachricht: mit rund 2,6 Millionen Euro Gewerbesteuer fließe so viel Geld wie noch nie an die Kommunen in die Region. „Nochmal zur Klarstellung“, betont Bonin, „alle Internetbanken zusammen zahlen nicht einen einzigen Euro Steuern in unserer Region“.
„Für das neue Geschäftsjahr 2022 erwarten wir ein moderates Wachstum“, blickt der Vorstand abschließend voraus. „Aufgrund der nach wie vor unsicheren Lage werden wir weiter vorsichtig agieren und zu allererst schauen, wie wir gemeinsam mit unseren Kunden gesund und sicher durch dieses schwierige Fahrwasser kommen.“
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine haben wir uns – neben vielen, vielen anderen bewundernswerten Aktivitäten auch unserer Kunden – den Hilfstransporten der Spedition Achim Rodenberg aus Wathlingen angeschlossen. Mit 10.000 Euro leisten wir gern einen Beitrag für die Erstausstattung einer Erstaufnahmeeinrichtung mit Feldbetten, Schlafsäcken, Lebensmitteln und Hygieneartikeln.